Überwältigend schön, wie eine perfekte Theaterkulisse, ist der Blick vom Rolandsbogen. Im Jahr 1040, als der Ort erstmals als Platz in die Geschichtsschreibung einging, waren solche Gefühle den Menschen wohl eher fremd.
Erzbischof Friedrich I. von Köln fand den Platz ideal, um 1122 hier eine Schutzburg zu errichten – und zwar für das Frauenkloster auf der gegenüber liegenden Rheininsel Nonnenwerth. Die Burg Rolandseck diente zusammen mit den Burgen Drachenfels und Wolkenburg dem Kurfürstentum Köln zur Sicherung seiner Südgrenze. Die Burg wurde zeitweilig von den Kölner Erzbischöfen bewohnt.
Nach den Kämpfen im Mittelalter verfiel die Burg immer mehr. 1673 stürzten bei einem Erdbeben auch die letzten Mauern ein. Nur das Bogenfenster, der Rolandsbogen, blieb stehen und wurde zum Wahrzeichen der Rheinromantik.
Der Rolandsbogen ist benannt nach dem tapferen Ritter und Grafen Roland, dem Neffen und Paladin von Karl dem Großen. Der Sage nach war Roland mit Hildegunde, der Tochter des Ritters vom Drachenfels, verlobt.
Als Ritter Roland mit Kaiser Karl in Spanien versuchte, die Mauren abzuwehren, geriet er in eine maurisch-baskische Falle. Obwohl er sich tapfer und kühn mit Schwert, Schild, Handschuh und dem Horn "Olifant" zur Wehr setzte, wurde Rolands Heer geschlagen. Er selbst fällt und wird für tot gehalten. Als die Kunde zu Ohren Hildegundes kam, entsagte sie der Welt und trat in das Kloster Nonnenwerth ein.
Einige Zeit danach kehrte der Totgesagte zurück und erfuhr vom ewigen Gelübde seiner Braut. Um der Geliebten nahe zu sein, ließ er die Burg Rolandseck errichten – mit Blick auf Kloster Nonnenwerth. Hier verharrte er bis zu seinem Tode in ewiger Liebe und Treue.
Der Stoff der Sage ist in fast allen europäischen Literaturen zu finden. Die dichterische Fantasie der rheinischen Romantik beflügelte auch die Malerei (z.B. William Turner) und die Musik (z.B. Franz Liszt).
Der Dichter Ferdinand Freiligrath, 1810 in Detmold geboren, lebte als junger aufstrebender Schriftsteller in Unkel am Rhein. Hier wollte er mit den rheinischen Romantikern wie Karl Leberecht Immermann, Karl Simrock und Joseph Christian Matzerath gemeinsam etwas schaffen.
Er brauchte Öffentlichkeit und suchte die Durchdringung von Kultur und Politik. Den Rolandsbogen hatte er von seinen Erkundungen des umliegenden Rheinlandes in "süßer Erinnerung". Als ihn die Nachricht vom Einsturz des Bogens erreichte, engagierte er sich für den Wiederaufbau und initiierte einen Spendenaufruf. Und tatsächlich konnte der Rolandsbogen noch im gleichen Jahr nach den Plänen des damaligen Kölner Dombaumeiters Ernst Friedrich Zwirner neu errichtet werden.
Freiligraths Rettung des historischen Gemäuers ist ein frühes Beispiel für bürgerlichen Denkmalschutz, für den Erhalt eines der wichtigsten Zeugnisse der Rheinromantik-Kultur. Ein Denkmal zur Erinnerung an den engagierten Dichter steht heute am Weg hinauf zum Rolandsbogen.
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